Schwierigkeitsbewertung für Sommer- und Wintertouren
Um euch die Auswahl der Touren zu erleichtern, haben wir die Anforderungen einer Tour jeweils nach Kondition und Technik unterteilt. 1 Punkt für geringe Anforderungen bis zu 4 Punkten für sehr hohe Anforderungen, jeweils mit Beispielen, wie diese Einteilung zu bewerten ist.
Nachdem aber das Gebirge seine eigenen Spielregeln hat, ist dies nur ein Anhaltspunkt. Die Anforderungen, speziell in punkto Technik, können daher je nach Schnee- und Wetterbedingungen variieren. Euer/Eure Tourenleiter*in wird euch bei der Besprechung eventuelle Abweichungen darlegen.
Bei Klettertouren gilt weiterhin die Bewertung nach UIAA, und bei Klettersteigen orientieren wir uns an der Bewertung auf der Homepage www.klettersteig.de und parallel an der österreichischen Skala A bis F.
Für Bergwanderungen gibt es den Zusatz "gemütlich". Dieser besagt, dass im Aufstieg wie auch im Abstieg durchwegs langsam gegangen wird, so dass Zeit ist, die Landschaft zu genießen, in Ruhe zu fotografieren oder gegebenenfalls eine kleinere zusätzliche Pause einzulegen.
Kondition
Wanderungen | Skitouren
Aufstieg bis ca. 800 Hm | Aufstiegszeiten 2 - 3 Stunden oder Gesamtgehzeiten bis ca. 5 Stunden
Gelände: Einfaches, hügeliges Gelände (Schildenstein, Zwiesel)
Mountainbike
Summe der Anstiege bis 600 Hm, Fahrstrecke bis 20km.
Gelände: die Anstiege finden überwiegend auf Teer- und guten Forststraßen statt mit weniger als 10% Steigung. Steile Anstiege >10%
auf holprigem Untergrund können auch bei Fahrstrecken <600 Hm zu der Kategorie "mittel" gerechnet werden.
Wanderungen | Bergtouren | Skitouren
Aufstiege bis ca. 1200 Hm | Aufstiegszeiten 3 - 4 Stunden oder Gesamtgehzeiten bis ca. 6 Stunden
Gelände: Überwiegend leichte Passagen mit kurzen, steileren Anstiegen
(Hirschberg, Hochries, Brauneck)
Mountainbike
Summe der Anstiege bis 1200 Hm, Fahrstrecke bis 40km.
Gelände: Die Anstiege finden größtenteils auf Teer- und guten Forststraßen statt mit bis zu 15% Steigung.
Steile Anstiege >15% auf holprigem Untergrund können auch bei Fahrstrecken <400Hm zu der Kategorie "mittel" gerechnet werden.
Bergtouren | Skitouren
Aufstiege bis ca. 1600 Hm | Aufstiegszeiten 4 - 5 Stunden oder Gesamtgehzeiten bis ca. 7 Stunden
Gelände: Mäßig geneigtes Gelände mit längeren Steilstufen
(Feldberg im Wilden Kaiser, Kuhkaser, Scheffauer)
Mountainbike
Summe der Anstiege bis 1600Hm, Fahrstrecke bis 60km.
Gelände: Die Anstiege finden größtenteils auf Forststraßen und losem Untergrund statt mit bis zu 20% Steigung. Die Steilheit kann Schieben erfordern. Findet die Tour überwiegend auf losem, groben Untergrund statt, können auch Touren mit weniger als 1600 Hm als konditionell „sehr groß (IIII)“ klassifiziert werden.
Bergtouren | Skitouren
Aufstiege ab ca. 1600 Hm | Aufstiegszeiten mindestens 5 Stunden und länger oder Gesamtgehzeiten bis zu 9 Stunden und länger
Gelände: überwiegend steiles Gelände
(Hohe Munde, Sonnjoch, Galtenberg; Weißkugel ab Weißkugelhütte; Wildkarspitz, Dom)
Mountainbike
Summe der Anstiege über 1600 Hm, die Anstiege auf losem Untergrund sind in der Tour enthalten.
Gelände: Steilheit kann Schieben erfordern. Findet die Tour überwiegend auf losem, groben Untergrund statt, können auch Touren mit weniger als 2000 Hm als konditionell "sehr schwer" klassifiziert werden.
Technik
Leicht (•)
Wanderungen
T2 - Einfache Bergwege (DAV: blau, SAC: weiß-rot-weiß)
Es sind keine besonderen Kenntnisse notwendig. Einfache Wanderung auf Forst- und Wanderwegen, keine absturzgefährdeten Passagen.
(Brauneck, Feldalpenhorn)
Mittel (••)
Von der Wanderung zur Bergtour
T3 - Mittelschwerer Bergweg (DAV: rot, SAC: weiß-rot-weiß/weiß-blau-weiß)
Steile Wanderwege erfordern gute Trittsicherheit. Kurze, mäßig ausgesetzte Stellen erfordern einen guten Gleichgewichtssinn. Schwierigere Wegstellen sind drahtseilgesichert.
Gute Trekkingschuhe sind notwendig.
(Bodenschneid, Hochgern, Risserkogel)
Schwer (•••)
Bergsteigen
T4 - Schwerer Bergweg (DAV: schwarz, SAC: weiß-blau-weiß)
Gehen auf sehr steilen Wegen und schmalen Tritten. Schwindelfreiheit und Trittsicherheit für längere ausgesetzte Stellen sind absolut erforderlich. Zuhilfenahme der Hände für das Gleichgewicht und für kurze Kletterstellen im I. Grad Begehung flacher Gletscher.
Vertrautheit mit exponiertem Gelände nötig. Stabile Trekkingschuhe. Alpine Erfahrung.
(Guffert Nordanstieg, Speckkarspitze, Obere Wettersteinsspitze, Ammergauer Kreuzspritze)
Sehr schwer (••••)
Bergtouren
T5-T6 - Schwerer Bergweg (DAV: schwarz, SAC: weiß-blau-weiß)
Unbedingt sicheres Steigen im steilen, weglosen und absturzgefährlichen Gelände. Kletterstellen bis zum II. Grad. Große alpine Erfahrung ist Voraussetzung.
Gletscherbegehungen erfordern einen sicheren Umgang mit Pickel, Seil und Steigeisen.
(Weißkugel, Antelao, Monte Pelmo)
Leicht (•)
Aufstieg
Es sind keine besonderen Kenntnisse notwendig.
Abfahrt
Sicheres Kurvenfahren auf blauen und roten Pisten ist erforderlich. Sicheres Fahren im leichten Tourengelände bei günstigen Schneeverhältnissen.
(Brauneck, Feldalpenhorn)
Mittel (••)
Aufstieg
In mäßig geneigtem Gelände, meist unter 30° Hangneigung. Steilere Hangneigungen können umgangen werden oder erfordern gelegentlich die eine oder andere Spitzkehre.
Abfahrt
Sicheres Kurvenfahren auf allen Pisten. Sicheres Fahren im mäßig steilen Tourengelände bei jeder Schneebeschaffenheit.
(Kuhkaser, Lodron)
Schwer (•••)
Aufstieg
Durchwegs steileres Gelände bis zu 35° Hangneigung. Sichere Spitzkehrentechnik ist unerlässlich. Trittsicherheit in gespurtem Schnee bei Aufstiegen zu Fuß.
Abfahrt
Sicheres Kurvenfahren im steilen Gelände bei wechselnden Schneeverhältnissen. Beherrschen der Skitechnik, sodass auch in Engstellen eine sichere Kontrolle der Ski gewährleistet ist.
Sehr schwer (••••)
Aufstieg
Steile Passagen bis zu 40° Hangneigung werden ohne Probleme bewältigt, gegebenenfalls zu Fuß. Sicherer Umgang mit Harsch und/oder Steigeisen. Gletscherbegehungen erfordern einen sicheren Umgang mit dem Seil.
Abstieg
Sicheres Kurvenfahren im sehr steilem Gelände bei allen Schneeverhältnissen.
Leicht (•)
Bergauf: Asphalt und Forststraßen < 15 %, ebene Pfade mit festem Untergrund
Bergab: S0 - und alle Straßen
S0 beschreibt einen Singletrail, der keine besonderen Schwierigkeiten aufweist. Dies sind meistens flüssige Wald- und Wiesenwege auf griffigen Naturböden oder verfestigtem Schotter. Stufen, Felsen oder Wurzelpassagen sind nicht zu erwarten. Das Gefälle des Weges ist leicht bis mäßig, die Kurven sind weitläufig.
https://www.singletrail-skala.de/s0
Mittel (••)
Bergauf: Forststraße < 20 %, Wege mit lockerem Untergrund
Bergab: S1, S2 und steilere Forstwege.
Auf einem mit S1 beschriebenen Weg muss man bereits kleinere Hindernisse wie flache Wurzeln und kleine Steine erwarten. Sehr häufig sind vereinzelte Wasserrinnen und Erosionsschäden Grund für den erhöhten Schwierigkeitsgrad, der Untergrund kann teilweise auch nicht verfestigt sein. Das Gefälle beträgt maximal 40%.
https://www.singletrail-skala.de/s1
Im S-Grad S2 muss man mit größeren Wurzeln und Steinen rechnen. Der Boden ist häufig nicht verfestigt. Stufen und flache Treppen sind zu erwarten. Oftmals kommen enge Kurven vor, die Steilheit beträgt passagenweise bis zu 70%.
https://www.singletrail-skala.de/s2
Schwer (•••)
Bergauf: Forstwege > 20 %, schmale, steile verblockte Wege, loser Untergrund
Bergab: S3
Verblockte Singletrails mit vielen größeren Felsbrocken und/ oder Wurzelpassagen gehören zum S-Grad S3. Hohe Stufen, Spitzkehren und kniffelige Schrägfahrten kommen oft vor, entspannte Rollabschnitte werden selten. Häufig ist auch mit rutschigem Untergrund und losem Geröll zu rechnen, Steilheiten über 70% sind keine Seltenheit.
https://www.singletrail-skala.de/s3
Sehr schwer (••••)
Bergauf: Forstwege > 25 %, schmale, steile verblockte ausgesetzte Wege, sehr loser Untergrund
Bergab: S4
S4 beschreibt sehr steile und stark verblockte Singletrails mit großen Felsbrocken und/ oder anspruchsvollen Wurzelpassagen, dazwischen häufig loses Geröll. Extreme Steilrampen, enge Spitzkehren und Stufen, bei denen das Kettenblatt unweigerlich aufsetzt kommen im 4. Grad häufig vor.
https://www.singletrail-skala.de/s4