Fotogalerie des DAV Zorneding
Anlässlich einer Wandertour am Ostersonntag, 20.04.2014 - mit dabei Bernd Hagl, Ingrun Wagner, Rita und Rüdiger Steuer - auf den Rehleitenkopf (1338m) nahe Brannenburg, wurden diese beim Abstieg von der Asten-Alm über einen steilen Abkürzerweg unverhofft mit einem fast einmaligen Erlebnis konfrontiert:
einem balzenden Auerhahn in freier Natur!
Zögerlich warteten wir zuerst in respektierendem Abstand, aber wir mussten auf dem schmalen Weiterweg an ihm vorbei, gingen auf ihn zu. Dieser scherte sich jedoch um nichts, drehte steif sein aufgerichtetes Federrad, gackerte immer wieder, lief umher und wurde gelegentlich aggressiv wie eine bissige Gans. Rund 20 Min. harrten wir fast atemlos aus, um dieses einmalige Erlebnis mit dem sonst absolut scheuen Wildtier in uns aufzunehmen. Geistesgegenwärtig zog Ingrun ihr Handy und drückte mehrmals ab. Ihr zum Dank, können jetzt alle diesen Vogel betrachten!
Als wir weiter gingen, war Bernd der letzte. Er musste sich am Auerhahn vorbei drücken – ohne Skistock als Abwehr, denn der Vogel ging Bernd beißend an die Hosenbeine.
Wie wir kurz darauf von einem aufsteigenden Einheimischen erfuhren, wird dieser Hahn immer wieder mal an dieser Stelle beobachtet. Von einer Henne sahen wir nichts - warum balzt er dann? Irgendeine Macke muss er wohl haben, was auch der Einheimische meinte, denn man sieht ihn immer an gleicher Stelle, am Wanderpfad. Soweit unser Erlebnis.
Für Interessierte nun noch etwas Offizielles über die Auerhühner aus WIKIPEDIA (stark gekürzt):
Das Auerhuhn ist eine Vogelart aus der Familie der Fasanartigen und der Ordnung der Hühnervögel, gleichzeitig auch der größte Hühnervogel Europas. Er siedelt in Nadel-, Mischwald- und Laubwaldzonen von Schottland über Nordeuropa bis in den Osten Zentralasiens. In Mitteleuropa ist er nur noch selten und nur in alten unberührten Bergwaldregionen anzutreffen.
In Deutschland steht er auf der „Roten Liste“ der vom Aussterben bedrohten Vogelarten (Jagdverbot). Mittlerweile in allen Alpenregionen – mit Ausnahme Österreichs (die haben noch genug Auerhühner) – ist er unter Schutz gestellt.
Der Auerhahn hat ein Gewicht von ca. 4 – 5 kg, Größe 1 m, Flügelspannweite 90 cm; die Auerhenne ist dagegen wesentlich kleiner. Die Auerhühner sind typische Tagtiere mit Aktivität auf die hellen Tagstunden. Nachts schlafen sie sitzend im kräftigen Geäst alter Bäume.
Die Balzzeit des Auerwildes (Bodenbalz) verläuft in der Regel von März bis Anfang Juni. Während dieser Balz erreicht der Testosteronspiegel das Hundertfache des Normalwertes, dadurch sind sie äußerst aggressiv. Sie greifen dann ggf. auch zufällig in ihr Revier gelangte Menschen an!!!
Der starke Rückgang des Auerwildes wird allgemein mit der Intensivierung der Forstwirtschaft, aber auch mit der Beunruhigung durch den zunehmenden Tourismus begründet.
Rüdiger Steuer