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Frühlingsabenteuer statt Actionspielplatz im Schnee

Eigentlich hatten wir für Anfang März mit der Familiengruppe Alpensalamander eine Schneeschuhtour in die Voralpen geplant – inklusive eines selbst gebauten Actionspielplatzes. Leider hat uns Frau Holle einen Strich durch die Rechnung gemacht, in den niederen Lagen war kein oder nur sehr alter Schnee vorhanden.

So musste eine Alternative her, und die war auch schnell in Form einer „Frühlingsabenteuertour an der Mangfall“ gefunden. Diese hatten wir schon länger auf unserer Wunschliste. Mittlerweile ist bei den Kindern reichlich Ausdauer vorhanden, und wir konnten die gut 12 km lange Wanderung endlich anbieten. Für die Anreise zu dieser Tour bietet sich der öffentliche Nahverkehr besonders an, da Start- und Zielort weit auseinander liegen.

Los ging es am Samstagmorgen. Eine Gruppe startete von Zorneding und zwei weitere zeitgleich von Vaterstetten mit den Linienbussen nach Höhenkirchen-Siegertsbrunn. Anschließend fuhren wir zusammen weiter mit der S-Bahn nach Kreuzstraße. Das war noch gar nicht abenteuerlich, denn wir kamen absolut pünktlich an. Und dank netter Gespräche war die Fahrt auch sehr kurzweilig.

In Kreuzstraße angekommen, führten uns (noch) gut begehbare Wege Richtung Mangfall und dann parallel zum Fluss nach Hohendilching. Nun wurde es allmählich spannend, eine wegloser Abhang hinunter zum Ufer musste bezwungen werden.
Nachdem das Frühstück jetzt schon einige Zeit her war, wurde es auch schon wieder Zeit für die erste Brotzeit. Am Rande der Kunstausstellung „SKULPTUR-LICHTUNG“ fanden wir gleich ein schönes Plätzchen.
Frisch gestärkt wurden dann erst einmal die Kunstwerke inspiziert. Das Highlight war definitiv der „Steinlautsprecher“, eine Skulptur die auf der einen Seite ein Fach für ein Mobiltelefon bereithält, und auf der anderen Seite den Schall der damit abgespielten Musik verstärkt wiedergibt.

Ab hier wurde der Wanderweg dann wirklich abenteuerlich. Über schmale Pfade ging es auf der östlichen Seite immer an der Mangfall entlang flussaufwärts. Der Wald ist hier im Uferbereich weitgehend naturbelassen und so gibt es immer wieder im Weg liegende Bäume, die durch Krabbeln oder Klettern bezwungen werden mussten. Aber auch der ein und andere Bach kreuzte unseren Weg und war nur durch Springen oder gar mit Hilfe umgestürzter Bäume zu überqueren.

Im Laufe des Tages kam dann auch die Frühlingssonne zum Vorschein, und das klare Wasser der Mangfall lud zu einem Fußbad ein. Viele der Kinder folgten dieser Einladung und stiegen ins ca. 8°C kalte Wasser. Dabei zeigten sie erstaunliche Ausdauer und wurden mit dem unvergesslichen Gefühl der „heißen Füße“ belohnt, das sich einstellt, wenn man nach dem Abtrocknen die Socken anzieht und wieder in die Schuhe steigt.

Im letzten Drittel der Tour und zur besten Kaffee-und-Kuchen-Zeit kamen wir am Waldrestaurant Maxlmühle vorbei, einer kleine Wirtschaft auf der anderen Seite der Mangfall. Spontan beschlossen wir die Gelegenheit zu nutzen und uns mit leckerem Kuchen, Eis und Cappuccino für den restlichen Weg zu stärken.

Auf den letzten zwei Kilometern entlang der Mangfall verschwand der Weg dann teilweise ganz. Nachdem die Richtung klar war („immer den Fluss entlang bis zur nächsten Autobrücke“), konnten wir uns gar nicht verlaufen.
Auch hier wurden wir noch einmal überrascht – diesmal durch eine einfache Schaukel, die mitten auf dem wiedergefunden Weg an einem Baum hing. Diese wurde natürlich erst einmal ausgiebig getestet!

In Mühltal mussten wir dann leider Abschied vom Abenteuerweg nehmen und auf „normalen“ Wander- und Feldwegen zum Bahnhof Darching gehen. Nur 5 Minuten später saßen wir im Zug nach München, um später in die S-Bahn Richtung Zorneding umzusteigen.

Müde, aber voller schöner Eindrücke von einem abenteuerreichen Tag wurden wir entspannt nach Hause gefahren.

Horst Dinkelbach